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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 143

1911 - Breslau : Hirt
Die ersten Habsburger und Luxemburger. 143 werden. Fürsten und Ritter fanden sich alljhrlich als Kreuzfahrer ein, Ritter und Brder strmten dem Orden zu, alle Stnde wetteiferten in Schenkungen. Um 1300 war die Ostseekste von Lbeck bis Reval mit deutschen Burgen, Stdten und Drfern besetzt. Die Ostsee war zu einem deutschen Meere geworden svgl. 81). Im Anfang des 14. Jahrhunderts verlegte der Hochmeister seinen Sitz nach vorbergehendem Aufenthalt in Venedig in die Marien brg an der Nogat. 4. Die ersten Habsburger und Luxemburger. Allgemeine bersicht. 1. Ergebnisse der bisherigen Entwicklung. In dem halben Jahrtausend von der Kaiserkrnung Karls im Jahre 800 bis zum Untergange der Staufer hatten sich in Europa und dem Mittelmeergebiete tiefgehende Vernderungen vollzogen. a) Die Religionskarte zeigt einen gewaltigen Rckgang des Heidentums im Norden und Osten Europas zugunsten der beiden christ-lichen Kirchen. b) Wurden im Jahre 800 die Kulturgebiete, das rmisch-germa-nische, das griechisch-orientalische und das mohammedanische repr-sentiert durch die christlichen Kaiser und die beiden Kalifen, so ist davon nicht mehr die Rede; im Abendlande gibt es berhaupt keinen Kaiser, in Konstantinopel ist die Macht des Kaisers zum Schatten herabgesunken, im Morgenland ist das Kalifat vernichtet, in Spanien weicht es zurck. Im christlichen wie im mohammedanischen Bereiche ist eine Vielheit von Staaten entstanden. c) Die Zeit der Kreuzzge schien eine groe Gebietsverschiebung zwischen Christentum und Islam herbeifhren zu mssen; doch ist diese keineswegs erfolgt. Dagegen haben innerhalb der christlichen Kirche die strksten Verluste das ostrmische Kaisertum betroffen, dessen Machtgebiet sich auf die Stadt Konstantinopel und den Osten der Balkanhalb-insel beschrnkt. 988 grndet Wladimir I. die griechisch-russische Kirche. Byzanz ist zugleich als Kulturmacht zurckgegangen. Der Ge-brauch des Griechischen, der einstigen Weltsprache, beschrnkt sich auf einen kleinen, zusammenschwindenden Kreis, neue geistige Werte werden nicht mehr geschaffen. Die beherrschende Rolle im Mittelmeerhandel ist auf Venedig und Genua bergegangen. 2. bersicht der die Haupttatsachen der Geschichte von der Mitte des 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts, a) Im Morgenlande. Die folgenden Jahrhunderte erleben das Schauspiel, da alle Provinzen des ehemaligen Ostrmischen Reiches wieder in einem Reiche ver-einigt werden. Es ist dies die Leistung eines Volkes, das nicht zur Mittelmeerrasse gehrt, sondern in Zentralasien seine Heimat hat, der osmanischen Trken.

2. Das Mittelalter - S. 102

1893 - Leipzig : Dürr
— 102 Könige von Dänemark, Norwegen urtb Schweden hatten übrigens bis-her eine sehr beschränkte Macht gehabt, nur in langen Kämpfen mit den Stammeshäuptlingen (den Jarlen) gelangten sie endlich zur Obergewalt. Die unzufriedenen Jarle, die das alte Wanderleben noch nicht aufgeben wollten, fuhren fort, sich nach anderen Wohnstätten und Herrschergebieten umzusehen. So wurde Island von Norwegen aus bevölkert, auch auf Grönland legten die Norweger eine Kolonie an, die bis in das 14. Jahrhundert dauerte, und Isländer unternahmen bereits Fahrten nach Nordamerika (Winland). Wie im Westen, fo entstanden normannische Niederlassungen auch im Osten Europas. Die Normannen, hier Wäringer genannt, unternahmen Streifzüge nach den Slavenländern an der Ostsee und am Dnjepr. Ein solcher Wäringerstamm, die Russen, gründeten die Fürstentümer Nowgorod und Kiew. Auch in diesen östlichen Ländern gelangt um das Jahr 1000 das Christentum zum Siege. Wladimir der Große, Fürst von Kiew, läßt sich taufen, bekennt sich aber nicht zur römisch-katholischen, sondern zur griechisch-katholischen Kirche. Die Polen unter ihren Herzögen aus dem Stamme der Piasten, und die Ungarn unter Stephan dem Heiligen bekennen sich zum Christentums, das sie von Deutschland aus erhielten. Im Süden waren es die schönen Länder Unteritalien und ©teilten, welche die Normannen anlockten. Diese normannischen Eroberer kamen jedoch nicht ans Skandinavien, sondern wie Wilhelm der Eroberer ans der Normandie. Robert Guiseard schuf sich ein Reich, Neapel, und sein Bruder Roger beherrschte Sicilieu. Als Robert Guiscard kinderlos starb, erbten Rogers Nachkommen auch Unteritalien und seitdem gab es ein Königreich Neapel und Sicilieu. In Spanien geboten im 10. Jnhrhnndert die Kalifen von Cor-dova. Da die Mauren in der Kultur bereits sehr weit fortgeschritten waren, so wußten sie das schöne und reiche Land bald in den blühendsten Zustand zu versetzen. Sie trieben Ackerbau, Bergbau und allerlei Gewerbe, und in den volkreichen Städten fanden Wissenschaften und Künste die sorgsamste Pflege. Arzneikuude, Astronomie und Mathematik wurden an den Universitäten, vor allem in Salamanca gelehrt und verbreiteten sich von hier aus über das christliche Europa, die Baukunst entfaltete sich in dem Palast Alhambra in Granada und in vielen anderen Palästen und Moscheen zu großer Prucht. Aber während die Mohammedaner in Spanien ein reges Leben und Schaffen zeigten, hörte das Kalifat zu Bagdad ganz auf (1037). Es schieden sich nun einzelne mohammedanische Reiche aus, die, voneinander unabhängig, ant Über-

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 222

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
222 Siebenter Zeitraum. \ dem Verluste des heiligen Landes verlegten diese Ritter ihren Wohnsitz nach Venedig. Der König von Ungarn, Andreas, räumte ihnen den östlichen Theil von Siebenbürgen ein, 1211, damit sie eine Vormauer gegen die tartarischen Horden waren, welche Rußland überschwemmten. Bald gereuete ihn die gefährliche Nahe der tapfern Ritter; er widerrief die gemachte Schenkung, 1224, und vielleicht hätte das Schwert entschieden, wären die Ritter nicht an die Weichsel berufen worden, durch den Herzog Konrad von der Masau zum Schutze gegen die heidnischen Preußen. Nach einem 53jährigen Kampfe waren sie Herren des Landes, besaßen es, anfangs mit steigender, dann mit sinkender Macht, bis zum Thorner Frieden, 1466, wo ein beträchtlicher Theil davon an Polen siel. Des Hochmeisters Albrechts Uebertritt zur Reforma- tion, 1525, verwandelte Preußen in ein erbliches Herzogthum, der deutsche Orden hörte dort auf und erlosch in der neuestenzeit 1809 mit der Aufhebung des deutschen Reichs gänzlich *). Diesen christlichen Orden trat, von Seiten der Mahomedaner, die Sekte der Ismaeliten oder Assasinen entgegen, deren Oberhaupt der Alte vom Berge genannt wurde. Sein ei- gentlicher Name war Hassan Ben - Sabbah^und gleich dem Pro- pheten trachtete er einen politisch - religiösen Staat zu errichten, wozu er sich, kurz vor dem Anfänge der Kreuzzüge, mehrerer Bergschlösser in Syrien bemächtigte, unter welchen die Burg Ala- m u t h zu seinem bleibenden Wohnsitze diente. Ein blinder Ge- horsam fesselte die Mitglieder dieses Bundes an ihr Oberhaupt, und weil man sich, um Muth oder Begeisterung zu wecken, häufig eines betäubenden, aus Hanf oder Bilsenkraut verfertigten Tran- kes bediente, Haschisch eh genannt, so hießen die Bundesglieder Haschisch im, woraus die Abendländer Assasinen bildeten, so wie auch die Benennung „des Alten vom Berge" aus der wörtlichen Uebersetzung: „Scheich al Dschebal," d. i. der Fürst vom Gebirge, hervorging. Die Dolche dieser Rotte waren nur gegen die Vornehmsten gerichtet; viele edle Kreuzfahrer sielen durch dieselben, denn wer einmal in die Liste des Todes eingezeich- net war, entging seinem schwarzen Loose nicht. Bis zum Ende des 12. Jahrhunderts erhielt sich die Sekte der Assasinen, wo die einbrechenden Mongolen ihr ein Ende machten. Ein allgemeiner Schrecken bewegte die gesammte Christen- heit, als die Nachricht einlief Jerusalem sey genommen durch Saladin, den Sultan von Syrien und Aegypten! Ein ii97 dritter Kreuzzug sollte die heilige Stadt retten, und drei er- lauchte Fürsten, der deutsche Kaiser, Friedrich!. Barbarossa, der König von England, Richard I. Löwenherz, und der König *) Elbens Einleit. in d. Gesch. d. Deutschordens. Nürnb. 1784. Pr. 10 Ge. Desselben Süniml.f. d. Gesch. des Hoch -u. Dcukschnieisteelhunis, Tub. 1785. Pr, 12 Gr.

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 56

1835 - Berlin : Trautwein
56 Zweite Periode. 814 — 1096. Von den tatarischen Völkern nördlich vom griechischen Kaiserthum blieben die Bulgaren bis 1186 diesem unterwor, fen; die Chafaren verloren sich nach ihrer Ueberwältigung um tcr andere Stämme. Petschenegen wanderten im Anfänge des 10. Zahrh.'S, von den Komanen aus den Steppen von Saratov vertrieben, gegen die Donau, besetzten, indem sie die Chafaren gegen Süden zurückdrängtcn, den Landstrich vom Don bis zur Donau und machten sich durch räuberische Wildheit den Grie, chen, Bulgaren, Russen und Ungarn furchtbar, bis sie durch meh, rere Siege der Griechen (1088.1122) fast ganz ausgerattet wur, den. Zn ihre Wohnsitze und bis zur Aluta verbreiteten sich die Komanen (auch Uzen und Polovzer genannt), welche in der Mitte des 11. Zahrh.'s aus dem Lande zwischen Wolga und Don gegen Europa vorgerückt waren und nunmehr das griechische Kai, serthum, Ungarn und besonders Rußland aufs furchtbarste ver, heertcn, bis sie am Dnjepr durch die Mongolen (um 1225) ver, nichtet oder unterworfen wurden, die westlichern aber bei den Ungarn Schutz und zum Theil Aufnahme fanden und allmälig zum Christenlhum übertraten. §. 11. Die Araber. Das Khalifat löste sich schnell auf durch Ertheilung ausgedehnter Gewalt an Beamte, Schwäche der Khalifen und Entstehung ketzerischer, nur durch Empörung sich behauptender Secten, während sich Anfangs noch Gewerbfleiß, Handel und Gei, stesbildung zu voller Blüthe entfalteten (S. d. Anhang). Schon Harun al Raschid untergrub die Einheit desselben durch Theilung unter seine Söhne, von welchen der älteste Emin die ihm be« stimmte Oberhoheit so wenig behaupten konnte, daß ihn sein Bru, der Mamun (st. 833) schon 813 stürzte, und dieser vcranlaßte durch Ertheilung der erblichen Statthalterschaft über Chorasan an Thaher daselbst die Gründung des Reiches der Thaheriden (822). Motcassem (833 — 842) errichtete eine türkische Leibwache, welche dem Khalifen um so gefährlicher wurde, als auch die mei. sten Statthalter und Feldherrn aus den Türken gewählt wurden. Die Schwäche der folgenden Khalifen, deren geistliches Anschn überdieß durch die Vermehrung der ketzerischen Secten immer mehr sank, vermehrte die Zerrüttungen und Empörungen, und Ahmed Iv. überließ, sich mit seinem geistlichen Vorrange

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 635

1858 - Weimar : Böhlau
635 Vieh, Holz, Wachs, Blei und Salz, welche nach Deutschland gingen, und eben so für die deutschen und levantiner Produkte, welche in Polen eingeführt wurden. Schlesische Leinwand, Tuche und Eisenwaren hatten in Polen eine ansehnliche Kundschaft und gingen über Krakau in die südöstlichen Länder an der Donau. Für Polen konzentrirte sich der Handel in Krakau, der bevölkertsten und reichsten Stadt des Landes, welcher die Lage auf der Grenzscheide zwischen Norden und Süden förderlich war. Den bedeutendsten Verkehr hatte Polen schon in früher Zeit mit Un. gärn. Aus Ungarn kamen Weine, gedörrtes Obst, Wolle, Hanf, Sal- peter, Potasche, Häute, Kupfer, Bauholz, Zwetschgenbranntwein und anderes nach Polen, und Polen gab dagegen besonders Salz aus den Werken von Wilicka. Mit Rußland trieb Polen schon Handel, als die Großfürsten noch in Kiew residirten. Der Einbruch der Mongolen und die Zerstörung Kiews unterbrachen diesen Handel; doch nach der Abschüttelung deß mongolischen Joches brachten die polnischen Juden den Handel mit Rußland wieder in Aufnahme,; und Moskau war der Markt deffelben. Zum Einkauf von Manufakturwaren besuchten die pol- nischen Juden die leipziger Messen, Die polnischen Erzeugnisse, namentlich das wichtigste Erzeugniß, Getraide, holten sich die Ausländer, die Engländer und Holländer, in Polen selbst. Eine regelmäßige und großartige Ausfuhr von Getraide fand über Danzig und theilweise auch über Riga statt. Danzig war auch die Hauptniederlage für die nach Polen einge- führten englischen Waren. Je mehr sich die westlichen Länder bevölker- ten und durch Industrie bereicherten, desto mehr bedurften sie fremdes Getraide. Die baltischen Zufuhren waren fast die einzigen, die in den großen Seehandel kamen, und polnischer Waizen wurde in Spanien wie in Schweden verbraucht. Erst gegen das Ende dieses Zeitraums, nach- dem Rußland die Kcimm erobert hatte, erhielten die Länder am schwar- zen Meer wieder ihre frühere Bedeutung, eine Kornkammer Europas zu sein. Außer dem Getraide wurde besonders Holz über Danzig aus Po- len ausgeführt. Zur Einfuhr kamen Kolonialwaren, Weine, Südfrüchte, Fabrikate und Seesalz. Von dem allerwärts üblichen Merkantilsystem war in Polen keine Rede; aber die polnische Handelsfreiheit beschränkte sich nur auf den Adel, der für seine Getraideausfuhr nach Danzig so- wie für die dagegen empfangenen Retouren keine Zölle zahlte. Der Kaufmann dagegen war Zöllen unterworfen. Unter diesen Umständen waren Handel und Industrie unmöglich, da der Edelmann alles billiger bekam als der Kaufmann, und der Adel es unter seiner Würde hielt, Handel zu treiben. Der Verfall des osmanischen Reiches, die Verweichlichung Dievsmancn. der Sultane, die Entartung der Janitscharen und die allgemeine Er- schlaffung der vormaligen Spannkraft traten immer mehr hervor. Außer den Kriegen mit den christlichen Völkern Europas kämpften die Türken wiederholt auch gegen Persien, wo Ismael Sofi, ein Abkömmling Ali's, des gepriesenen Vetters und Schwiegersohnes des Propheten, 1500 ein neues persisches Reich gegründet hatte. Der Sultan Osman Ii. wurde 1621 von den Janitscharen entthront, in die sieben Thürme geführt und von dem Großvezier erwürgt. Seitdem gewöhnten sich die Janitscharen, die Schneide ihres Schwertes, wie einst die Prä-

6. Das Mittelalter - S. 68

1857 - Koblenz : Baedeker
68 Der deutsche Orden. ten waren. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) ver- ließ dieser Brüdervereiu die h. Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Accon, um dort seinen Beruf fortzusetzen. Der Hohenstaufe, Herzog Friedrich von Schwaben, erhob diesen Verein zu einen: Orden, der die Hauptzwecke der Johanniter und Tempel- herren vereinigte, nämlich die Krankenpflege und den Kampf wider die Feinde des christlichen Glaubens. Deßhalb wurden die Brüder, welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, zunächst in strei- tende (welche einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze trugen) und in dienende eingetheilt, denen sich bald die geistlichen anreihten. Das (1191) eroberte Accon ward der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters (später Hochmeister). Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, der von Kaiser Friedrich Ii. zum deutschen Neichsfürsten erhoben wurde, hatte der Orden zahlreiche Güter, Besitzungen und Privilegien im Morgen- und Abendland, in Italien, Ungarn, den Niederlanden, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christli- chen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das Anerbieten des Herzogs Konrad von Masovien an, dem Orden das Culmerland (nebst dem Gebiete von Löbau) abzutreten, wenn dieser einen Theil seiner Ritter zur Bekämpfung der heidnischen Preußen schicke. Nach einem 50jährigen, blutigen Kampfe unterwarf der Orden durch Ausdauer und kriegerische Ueberlegenheit ganz Preußen, wel- ches er Anfangs durch einen Landmeister verwalten ließ. Als aber Accon, nachdem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens ge- wesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging (1291), zog der Hochmeister (Konrad von Feuchtwangen) nach Venedig, und als diese Stadt sich den päpstlichen Bann zugezogen hatte (wegen der Eroberung Ferrara's), ward der Hauptsitz nach Marienburg verlegt (Wz)- Diese Ritterorden trugen wesentlich dazu bei, den Formen des Adels eine größere Festigkeit zu geben, sie waren die Veranlassung zur Stiftung anderer Ritter- orden in Europa und vertraten in Palästina die Stelle stehender Truppen. 8- 27. Das deutsche Reich unter Lothar Ni., dem Sachsen, 1125 — 1137. Nach Heinrich's V. Tode erwartete sein Neffe, Herzog Friedrich von Schwaben, die Krone; aber der Erzbischof von Mainz, welcher

7. Das Mittelalter - S. 60

1857 - Koblenz : Baedeker
60 Geographische Nrbersicht von Europa im Zeitalter der Kreuzjüge. 13) Preußen. 14) Rußland unter der Oberherrschaft des Großfürsten von Kijow. 15) Ungarn hatte sich durch Eroberung von Croatien, Dal- matien und Bosnien bedeutend vergrößert. 16) Die Cumanen hatten die Wohnsitze der Petschenegcn im südlichen Rußland eingenommen. 17) Ein neues Bulgarisches Reich zwischen Donau und Hämus (seit 1186). 18) Das byzantinische Reich hatte, durch das Vordringender türkischen Völker, außerhalb Europa nur noch den westlichen und nordwestlichen Theil von Kleinasten behalten. Serbien war unter einheimischen Fürsten meist abhängig von Byzanz. §. 26. Die Kreuzzüge. 1096—1276. Sobald das Christenthunl sich über die Grenzen Palästina's hinaus verbreitet hatte, wallfahrteten die Christen ans andern Pro- vinzen des römischen Reiches nach Jerusalem zum heiligen Grabe, neben welchem Constantin der Große eine prachtvolle Kirche erbaut hatte. Diese Wallfahrten, begünstigt durch die gastfreie Aufnahme der Pilger und den Handel nach dem Orient, wurden immer häufiger und dauerten auch nach derleroberung Jerusalems durch die Araber (ßäß) ungehindert fort. Seitdem aber Palästina unter die Herr- schaft der Khalifen ans dem Hanse der Fatimiden, und noch mehr, als cs unter die der Seldschnken gekonuuen war, begannen die Miß- handlungen der Christen im Morgenlande und die Türken erhoben von den Pilgern eine Abgabe für den Besuch Jerusalems. Dennoch ließen die Wallfahrten nicht nach, und der Gedanke, Palästina wieder zu einem christlichen Reiche zu machen, ward überall rege. Der erste Kreuzzug 1096 —1100. Die bittersten Klagen der morgenländischen Christen kamen nach Europa. Insbesondere forderte der Einsiedler Peter von Amiens, nach seiner Rückkehr aus Jerusalem, -in Italien, Frankreich und Burgund, durch die Schilderung jener Leiden, und der Papst Ur- ban Ii. auf der Kirchenvcrsammlung zu Clermont durch eine begei- sternde Rede zur Befreiung Jerusalenls auf. Im Frühjahr 1096

8. Geschichte des Mittelalters - S. 449

1854 - Weimar : Böhlau
449 Urheber der ungeheuren Völkerwanderung war Temudschin (geb. 1154). Er hatte sich durch Tapferkeit und Entschlossenheit empor- gearbeitet und war auf einer feierlichen Versammlung aller mon- golischen Stammhäupter zum Großkhan aller mongolischen Horden unter dem Titel Dschingiskhan ernannt worden (1206). Ein prophetischer Priester oder Schamaue hatte verkündet, daß Te- mudschin von der Gottheit zum Herrn der Welt berufen sei. Un- ter Temudschin's Anführung brachen die wilden Horden hervor aus den Steppen der Mongolei, erstürmten die große Mauer, welche sich an der Nordgrenze China's hinzieht, und unterwarfen sich das nördliche China. Dann wandte sich Dschingiskhan nach dem We- sten, gegen Mohammed, den Sultan der Chowaresmier, der vom kaspischen Meere bis nach Indien herrschte. Die rohen Mon- golen wütheten mit unaussprechlicher Grausamkeit,- die blühenden Städte von Khorasan und Chowaresmien, Bochara, Samarkand und viele andere gingen in Rauch auf; die Einwohner wurden zu vie- len Tausenden erschlagen oder in die Sklaverei geschleppt. „Weder die älteren Zeiten des Islam, sagt der arabische Geschichtschreiber Abulfeda, noch unsere Tage bieten ein Beispiel von gleicher Wildheit und Grausamkeit dar." Der Sultan Mohammed starb auf der Flucht; sein Sohn Dschelaleddin Mankberni leistete den tapferstenwi- derstand, bald an den Ufern des Indus, bald in den Bergen Jran's, bis er 1231 erschlagen wurde. Dschingiskhan selbst hatte sich un- terdessen wieder nach China gewandt und war 1227 gestorben, als er den noch unbezwungenen Theil von China unterwerfen wollte. Er hatte sein Reich in einem schriftlichen Testament unter seine Söhne vertheilt und seinen Sohn Octai zum Großkhan ernannt. Unter Octai wurden die Eroberungen fortgesetzt. Ein älterer Bru- der Tschutschi hatte die Länder nördlich vom schwarzen Meere erobert und die russischen Fürsten besiegt, war aber bereits vor sei- nem Vater gestorben. Tschutschi's Sohn Batu erhielt das soge- nannte Kaptschak, die Gegenden um Astrachan und Oreuburg und vollendete bis 1240 die Unterwerfung der russischen Fürsten. Von Rußland zogen Mongolen nach Polen und Ungarn. Polen, welches seit hundert Jahren in eine große Zahl von Fürstenthü- mern zerfallen war, wurde furchtbar verwüstet. Als die Mongolen von Polen her in Schlesien eindrangen, stellte sich ihnen der Herzog Heinrich von Niederschlesien mit einem Heere von ohngefähr 30,000 Mann entgegen. Zwar verloren die Christen trotz ihres tapferen Kampfes die Schlacht, welche sie am 9. April 1241 auf der Ebene Wahl statt bei Liegnitz den ihnen an Zahl weit überlegenen Mongolen lieferten; aber diese erlitten einen so bedeutenden Verlust, daß sie die Richtung gegen Deutschland aufga- den und durch Böhmen und Mähren zu den unter Batu in Ungarn hausenden Schaaren zogen. Der Tod des Großkhans Octai bewog Batu seine Schaaren nach Osten zurückzuführen. Die Mongolen dehnten ihre Eroberungen noch über einen Theil des westlichen Asiens und über ganz China aus. Dem Khalifat der Abbas- siden zu Bagdad wurde ein Ende gemacht und damit der letzte Rest der geistlichen Oberherrschaft über die mohammedanische Welt vernichtet. Bagdad wurde erstürmt; Wälle, Thürme und Thore 29

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 56

1852 - Koblenz : Bädeker
86 Dritter Krcuzzug. Der deutsche Orden. Diese wurde von den beiden Königen, welche inzwischen zur See an- gekommen wareit, durch Capitulation eingenommen, wobei sich Richard durch Beschimpsnng der deutschen Fahne mit Herzog Leopold Vi. von Oestreich entzweite. Da Philipp und Richard sich sowohl über die Theilung des Eroberten als über die Fortsetzung des Krieges nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war, nach Frankreich zurück, aber auch Richard sah sich schon im folgenden Jahre durch die große Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer, und durch die Nachricht, daß Philipp seinem Versprechen zuwider die englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genöthigt, einen Waffen- stillstand niit Saladin zu schließen, demzufolge den Christen die Küste von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch der h. Oer- ter gestattet ward. Auf der Rückkehr aus Palästina litt er Schiff- bruch, und als er verkleidet durch Oesterreich seinen Weg nehmen wollte, ward er von Herzog Leopold Vi. gefangen, dem Kaiser Hein- rich Vi. ausgeliefert und erst nach 2 Jahren gegen 150,000 Mark Silbers freigegeben. Der deutsche Orden *) ging hervor ans der Brüderschaft eines (seit 1128 bestehenden) deutschen Hospitals in Jerusalem für die Pflege deutscher Pilger, in welche auch deutsche Ritter eingetreten waren. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) verließ dieser Brüderverein die heilige Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon, um dort seinen Beruf fortzusetzen. Der Hohenstanfe, Herzog Friedrich von Schwaben, erhob diesen Verein zu einem Orden, der, wie die schon während des ersten Kreuzzuges entstandenen Hospitaliter oder Johanniter, die Krankenpflege und den Kampf wider die Feinde des christlichen Glaubens vereinigte. Das (1191) eroberte Akkon ward der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters (später Hochmeister). Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, der vom Kaiser Friedrich Ii. zum deutschen Reichsfürsten erhoben wurde, hatte der Orden zahlreiche Güter, Besitzungen, und Privilegien im Morgen- und Abendland, in Italien, Ungarn, den Niederlanden, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christlichen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das An- erbieten des Herzogs Konrad von Masovien, zur Sicherung seines *) S. mein deutsches Lesebuch für mittlere Klassen S. 136 (2. Aufl.).

10. Die mittlere und neue Welt - S. 84

1873 - München : Lindauer
84 Staat der Assassi neu (eigentlich Hascht schien nach dem berauschenden Getränke Haschi^scha), welchen der Sohn eines israelitischen Lehrers, Hassan, 1090 auf derbergseste Al am n't in Persien gegründet hatte (daher sein Beiname ^>cheik al Dschebel d.i. der Herr des Gebirges oder der Alte vom Berge) zu einer Macht, die weithin Schrecken verbreitete. Demch alifate der Abbasid en machten 1258 die Mongolen ein Ende, indem sie das den Chalisen gebliebene Bagdad zerstörten, den Chalisen Mansnr Mosta^nser töteten und unter den Einwohnern ein furchtbares Blutbad anrichteten (s. S. 85). Der dem Blutbade entronnene Prinz Hakim ließ sich in Ägypten nieder, wo seine Nachkommen ihre geistliche Gewalt übten, bis dieses Land (1517) durch die Türken erobert wurde. Die Dynastie der Fatimiden in Ägypten war 1171 durch den Fürsten Nnreddi'n von Aleppo gestürzt, die der Almorawiden (Morabethen) in Marokko 1130 durch die ebenfalls in Afrika heimischen Almohaden vertrieben worden, deren Herrschaft 1273 durch Sanchoiv, den Sohn Alfons X von Kastilien, vernichtet wurde. Die neu auftauchenden Dynastien der Abuhaffier, Meriniden und Z ianiden nahmen den größeren Teil Nordafrika's in Besitz. § 31. Das Weich der Mongolen von seiner Gründung bis zum Jode des Großkhans Ku'ölai, 1195—1294. pie mit den Hunnen verwandten Mongolen, welche in der Hochebene Centralasiens zerstreut lebten, wurden 1195 durch Te. mu'dschut, einen ihrer vielen Häuptlinge, zu einem Ganzen vereinigt. Temudschiu, 1206 auf einer großen Versammlung der Häuptlinge zum Tschingis-Kha n (Großkhan) erhoben, eroberte 1215 Pecking, vertrieb dann die türkischen Choware^smier ans ihrer Heimat Chora^san, plünderte die persische Stadt Herat und verwüstete die Tatar ei (Bokha^ra und Samarkand), während sein ältester Sohn, Tuschi, das Kaptschak (zwischen Wolga und Aralsee) eroberte und die Po'io'tozer (ein Volk im südlichen Rußland) und die Nüssen (letztere anderkalka) besiegte. Nach Temudschius Tod (f 1227) folgte als Großkhan nicht des vor dem Vater.verstorbenen Tuschi Sohn B atn, sondern Temndschins zweiter Sohn, Okta'i (1227—1241), welcher seine Brüder Dschagata'i und Tuli, sowie seinen Neffen Batn als Khane anerkennen mußte. Während Dschagata^i und Tnli die Eroberungen in Asien fortsetzten, brach Bat u, dem das Kaptschak zugefallen war, gegen Europa auf, braug durch das östliche und sübliche Rnßlanb, verbrannte Moskwa (Moskau) und Wladimir, zerstörte Kiew, schlug die Polen bei Krakau imb nahm selbst von Ungarn Besitz, besten König Bel a Iv bei Moh 11241 eine schwere Niederlage erlitt. Ein anderer Teil der Mongolen, welcher auf Batu's Befehl von Polen aus nach Niederschlesien vorgedrungen war, siegte 1241 bei Wahlstadt über den Herzog Heinrich Ii den Frommen, der im Kampfe fiel, und wandte sich, dem herannahenden Böhmenkönig Wenzel ausweichend, durch das südliche Mähren nach
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