Die ersten Habsburger und Luxemburger.
143
werden. Fürsten und Ritter fanden sich alljhrlich als Kreuzfahrer ein, Ritter und Brder strmten dem Orden zu, alle Stnde wetteiferten in Schenkungen.
Um 1300 war die Ostseekste von Lbeck bis Reval mit deutschen Burgen, Stdten und Drfern besetzt. Die Ostsee war zu einem deutschen Meere geworden svgl. 81).
Im Anfang des 14. Jahrhunderts verlegte der Hochmeister seinen Sitz nach vorbergehendem Aufenthalt in Venedig in die Marien brg an der Nogat.
4. Die ersten Habsburger und Luxemburger.
Allgemeine bersicht.
1. Ergebnisse der bisherigen Entwicklung. In dem halben Jahrtausend von der Kaiserkrnung Karls im Jahre 800 bis zum Untergange der Staufer hatten sich in Europa und dem Mittelmeergebiete tiefgehende Vernderungen vollzogen.
a) Die Religionskarte zeigt einen gewaltigen Rckgang des Heidentums im Norden und Osten Europas zugunsten der beiden christ-lichen Kirchen.
b) Wurden im Jahre 800 die Kulturgebiete, das rmisch-germa-nische, das griechisch-orientalische und das mohammedanische repr-sentiert durch die christlichen Kaiser und die beiden Kalifen, so ist davon nicht mehr die Rede; im Abendlande gibt es berhaupt keinen Kaiser, in Konstantinopel ist die Macht des Kaisers zum Schatten herabgesunken, im Morgenland ist das Kalifat vernichtet, in Spanien weicht es zurck.
Im christlichen wie im mohammedanischen Bereiche ist eine Vielheit von Staaten entstanden.
c) Die Zeit der Kreuzzge schien eine groe Gebietsverschiebung zwischen Christentum und Islam herbeifhren zu mssen; doch ist diese keineswegs erfolgt. Dagegen haben innerhalb der christlichen Kirche die strksten Verluste das ostrmische Kaisertum betroffen, dessen Machtgebiet sich auf die Stadt Konstantinopel und den Osten der Balkanhalb-insel beschrnkt. 988 grndet Wladimir I. die griechisch-russische Kirche.
Byzanz ist zugleich als Kulturmacht zurckgegangen. Der Ge-brauch des Griechischen, der einstigen Weltsprache, beschrnkt sich auf einen kleinen, zusammenschwindenden Kreis, neue geistige Werte werden nicht mehr geschaffen. Die beherrschende Rolle im Mittelmeerhandel ist auf Venedig und Genua bergegangen.
2. bersicht der die Haupttatsachen der Geschichte von der Mitte des 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts, a) Im Morgenlande. Die folgenden Jahrhunderte erleben das Schauspiel, da alle Provinzen des ehemaligen Ostrmischen Reiches wieder in einem Reiche ver-einigt werden. Es ist dies die Leistung eines Volkes, das nicht zur Mittelmeerrasse gehrt, sondern in Zentralasien seine Heimat hat, der osmanischen Trken.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Karls Wladimir_I.
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Karls Europa Europas Konstantinopel Morgenland Spanien Konstantinopel Byzanz Venedig Genua Morgenlande Ostrmischen Zentralasien
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Stephan Wilhelm Robert_Guiseard Robert_Guiscard Rogers
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Norwegen Nordamerika Europas Ostsee Kiew Kiew Ungarn Deutschland Unteritalien Skandinavien Neapel Unteritalien Neapel Spanien Salamanca Europa Granada Spanien Bagdad
222
Siebenter Zeitraum.
\
dem Verluste des heiligen Landes verlegten diese Ritter ihren
Wohnsitz nach Venedig. Der König von Ungarn, Andreas,
räumte ihnen den östlichen Theil von Siebenbürgen ein, 1211, damit
sie eine Vormauer gegen die tartarischen Horden waren, welche
Rußland überschwemmten. Bald gereuete ihn die gefährliche Nahe
der tapfern Ritter; er widerrief die gemachte Schenkung, 1224,
und vielleicht hätte das Schwert entschieden, wären die Ritter nicht
an die Weichsel berufen worden, durch den Herzog Konrad von
der Masau zum Schutze gegen die heidnischen Preußen. Nach
einem 53jährigen Kampfe waren sie Herren des Landes, besaßen
es, anfangs mit steigender, dann mit sinkender Macht, bis zum
Thorner Frieden, 1466, wo ein beträchtlicher Theil davon an
Polen siel. Des Hochmeisters Albrechts Uebertritt zur Reforma-
tion, 1525, verwandelte Preußen in ein erbliches Herzogthum, der
deutsche Orden hörte dort auf und erlosch in der neuestenzeit 1809
mit der Aufhebung des deutschen Reichs gänzlich *).
Diesen christlichen Orden trat, von Seiten der Mahomedaner,
die Sekte der Ismaeliten oder Assasinen entgegen, deren
Oberhaupt der Alte vom Berge genannt wurde. Sein ei-
gentlicher Name war Hassan Ben - Sabbah^und gleich dem Pro-
pheten trachtete er einen politisch - religiösen Staat zu errichten,
wozu er sich, kurz vor dem Anfänge der Kreuzzüge, mehrerer
Bergschlösser in Syrien bemächtigte, unter welchen die Burg Ala-
m u t h zu seinem bleibenden Wohnsitze diente. Ein blinder Ge-
horsam fesselte die Mitglieder dieses Bundes an ihr Oberhaupt,
und weil man sich, um Muth oder Begeisterung zu wecken, häufig
eines betäubenden, aus Hanf oder Bilsenkraut verfertigten Tran-
kes bediente, Haschisch eh genannt, so hießen die Bundesglieder
Haschisch im, woraus die Abendländer Assasinen bildeten,
so wie auch die Benennung „des Alten vom Berge" aus der
wörtlichen Uebersetzung: „Scheich al Dschebal," d. i. der Fürst
vom Gebirge, hervorging. Die Dolche dieser Rotte waren nur
gegen die Vornehmsten gerichtet; viele edle Kreuzfahrer sielen
durch dieselben, denn wer einmal in die Liste des Todes eingezeich-
net war, entging seinem schwarzen Loose nicht. Bis zum Ende
des 12. Jahrhunderts erhielt sich die Sekte der Assasinen, wo die
einbrechenden Mongolen ihr ein Ende machten.
Ein allgemeiner Schrecken bewegte die gesammte Christen-
heit, als die Nachricht einlief Jerusalem sey genommen
durch Saladin, den Sultan von Syrien und Aegypten! Ein
ii97 dritter Kreuzzug sollte die heilige Stadt retten, und drei er-
lauchte Fürsten, der deutsche Kaiser, Friedrich!. Barbarossa,
der König von England, Richard I. Löwenherz, und der König
*) Elbens Einleit. in d. Gesch. d. Deutschordens. Nürnb. 1784. Pr. 10 Ge.
Desselben Süniml.f. d. Gesch. des Hoch -u. Dcukschnieisteelhunis, Tub. 1785. Pr, 12 Gr.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Andreas Konrad Konrad Albrechts Albrechts Hassan_Ben Friedrich! Friedrich Barbarossa Barbarossa Deutschordens
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Ungarn Syrien Syrien England
56 Zweite Periode. 814 — 1096.
Von den tatarischen Völkern nördlich vom griechischen
Kaiserthum blieben die Bulgaren bis 1186 diesem unterwor,
fen; die Chafaren verloren sich nach ihrer Ueberwältigung um
tcr andere Stämme. Petschenegen wanderten im Anfänge des
10. Zahrh.'S, von den Komanen aus den Steppen von Saratov
vertrieben, gegen die Donau, besetzten, indem sie die Chafaren
gegen Süden zurückdrängtcn, den Landstrich vom Don bis zur
Donau und machten sich durch räuberische Wildheit den Grie,
chen, Bulgaren, Russen und Ungarn furchtbar, bis sie durch meh,
rere Siege der Griechen (1088.1122) fast ganz ausgerattet wur,
den. Zn ihre Wohnsitze und bis zur Aluta verbreiteten sich die
Komanen (auch Uzen und Polovzer genannt), welche in der
Mitte des 11. Zahrh.'s aus dem Lande zwischen Wolga und Don
gegen Europa vorgerückt waren und nunmehr das griechische Kai,
serthum, Ungarn und besonders Rußland aufs furchtbarste ver,
heertcn, bis sie am Dnjepr durch die Mongolen (um 1225) ver,
nichtet oder unterworfen wurden, die westlichern aber bei den
Ungarn Schutz und zum Theil Aufnahme fanden und allmälig
zum Christenlhum übertraten.
§. 11. Die Araber.
Das Khalifat löste sich schnell auf durch Ertheilung
ausgedehnter Gewalt an Beamte, Schwäche der Khalifen und
Entstehung ketzerischer, nur durch Empörung sich behauptender
Secten, während sich Anfangs noch Gewerbfleiß, Handel und Gei,
stesbildung zu voller Blüthe entfalteten (S. d. Anhang). Schon
Harun al Raschid untergrub die Einheit desselben durch Theilung
unter seine Söhne, von welchen der älteste Emin die ihm be«
stimmte Oberhoheit so wenig behaupten konnte, daß ihn sein Bru,
der Mamun (st. 833) schon 813 stürzte, und dieser vcranlaßte
durch Ertheilung der erblichen Statthalterschaft über Chorasan an
Thaher daselbst die Gründung des Reiches der Thaheriden (822).
Motcassem (833 — 842) errichtete eine türkische Leibwache,
welche dem Khalifen um so gefährlicher wurde, als auch die mei.
sten Statthalter und Feldherrn aus den Türken gewählt wurden.
Die Schwäche der folgenden Khalifen, deren geistliches Anschn
überdieß durch die Vermehrung der ketzerischen Secten immer
mehr sank, vermehrte die Zerrüttungen und Empörungen,
und Ahmed Iv. überließ, sich mit seinem geistlichen Vorrange
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Harun Ahmed_Iv
Extrahierte Ortsnamen: Donau Donau Wolga Europa Ungarn Ungarn Christenlhum
635
Vieh, Holz, Wachs, Blei und Salz, welche nach Deutschland gingen,
und eben so für die deutschen und levantiner Produkte, welche in Polen
eingeführt wurden. Schlesische Leinwand, Tuche und Eisenwaren hatten
in Polen eine ansehnliche Kundschaft und gingen über Krakau in die
südöstlichen Länder an der Donau. Für Polen konzentrirte sich der Handel
in Krakau, der bevölkertsten und reichsten Stadt des Landes, welcher die
Lage auf der Grenzscheide zwischen Norden und Süden förderlich war.
Den bedeutendsten Verkehr hatte Polen schon in früher Zeit mit Un.
gärn. Aus Ungarn kamen Weine, gedörrtes Obst, Wolle, Hanf, Sal-
peter, Potasche, Häute, Kupfer, Bauholz, Zwetschgenbranntwein und
anderes nach Polen, und Polen gab dagegen besonders Salz aus den
Werken von Wilicka. Mit Rußland trieb Polen schon Handel, als
die Großfürsten noch in Kiew residirten. Der Einbruch der Mongolen
und die Zerstörung Kiews unterbrachen diesen Handel; doch nach der
Abschüttelung deß mongolischen Joches brachten die polnischen Juden
den Handel mit Rußland wieder in Aufnahme,; und Moskau war der
Markt deffelben. Zum Einkauf von Manufakturwaren besuchten die pol-
nischen Juden die leipziger Messen, Die polnischen Erzeugnisse,
namentlich das wichtigste Erzeugniß, Getraide, holten sich die Ausländer, die
Engländer und Holländer, in Polen selbst. Eine regelmäßige und großartige
Ausfuhr von Getraide fand über Danzig und theilweise auch über Riga
statt. Danzig war auch die Hauptniederlage für die nach Polen einge-
führten englischen Waren. Je mehr sich die westlichen Länder bevölker-
ten und durch Industrie bereicherten, desto mehr bedurften sie fremdes
Getraide. Die baltischen Zufuhren waren fast die einzigen, die in den
großen Seehandel kamen, und polnischer Waizen wurde in Spanien wie
in Schweden verbraucht. Erst gegen das Ende dieses Zeitraums, nach-
dem Rußland die Kcimm erobert hatte, erhielten die Länder am schwar-
zen Meer wieder ihre frühere Bedeutung, eine Kornkammer Europas zu
sein. Außer dem Getraide wurde besonders Holz über Danzig aus Po-
len ausgeführt. Zur Einfuhr kamen Kolonialwaren, Weine, Südfrüchte,
Fabrikate und Seesalz. Von dem allerwärts üblichen Merkantilsystem
war in Polen keine Rede; aber die polnische Handelsfreiheit beschränkte
sich nur auf den Adel, der für seine Getraideausfuhr nach Danzig so-
wie für die dagegen empfangenen Retouren keine Zölle zahlte. Der
Kaufmann dagegen war Zöllen unterworfen. Unter diesen Umständen
waren Handel und Industrie unmöglich, da der Edelmann alles billiger
bekam als der Kaufmann, und der Adel es unter seiner Würde hielt,
Handel zu treiben.
Der Verfall des osmanischen Reiches, die Verweichlichung Dievsmancn.
der Sultane, die Entartung der Janitscharen und die allgemeine Er-
schlaffung der vormaligen Spannkraft traten immer mehr hervor. Außer
den Kriegen mit den christlichen Völkern Europas kämpften die Türken
wiederholt auch gegen Persien, wo Ismael Sofi, ein Abkömmling
Ali's, des gepriesenen Vetters und Schwiegersohnes des Propheten,
1500 ein neues persisches Reich gegründet hatte. Der Sultan
Osman Ii. wurde 1621 von den Janitscharen entthront, in die sieben
Thürme geführt und von dem Großvezier erwürgt. Seitdem gewöhnten
sich die Janitscharen, die Schneide ihres Schwertes, wie einst die Prä-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Wilicka
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Polen Polen Donau Krakau Polen Polen Kiew Kiews Moskau Polen Danzig Riga Danzig Polen Spanien Schweden Europas Danzig Danzig Europas Persien
68
Der deutsche Orden.
ten waren. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) ver-
ließ dieser Brüdervereiu die h. Stadt und begab sich in das Lager
der Kreuzfahrer vor Accon, um dort seinen Beruf fortzusetzen. Der
Hohenstaufe, Herzog Friedrich von Schwaben, erhob diesen Verein
zu einen: Orden, der die Hauptzwecke der Johanniter und Tempel-
herren vereinigte, nämlich die Krankenpflege und den Kampf wider
die Feinde des christlichen Glaubens. Deßhalb wurden die Brüder,
welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, zunächst in strei-
tende (welche einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze trugen)
und in dienende eingetheilt, denen sich bald die geistlichen anreihten.
Das (1191) eroberte Accon ward der erste Hauptsitz des Ordens
und seines Meisters (später Hochmeister). Schon unter dem vierten
Hochmeister, Hermann von Salza, der von Kaiser Friedrich Ii. zum
deutschen Neichsfürsten erhoben wurde, hatte der Orden zahlreiche
Güter, Besitzungen und Privilegien im Morgen- und Abendland, in
Italien, Ungarn, den Niederlanden, besonders aber in Deutschland.
Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge
bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christli-
chen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das
Anerbieten des Herzogs Konrad von Masovien an, dem Orden das
Culmerland (nebst dem Gebiete von Löbau) abzutreten, wenn dieser
einen Theil seiner Ritter zur Bekämpfung der heidnischen Preußen
schicke. Nach einem 50jährigen, blutigen Kampfe unterwarf der Orden
durch Ausdauer und kriegerische Ueberlegenheit ganz Preußen, wel-
ches er Anfangs durch einen Landmeister verwalten ließ. Als aber
Accon, nachdem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens ge-
wesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging (1291), zog der
Hochmeister (Konrad von Feuchtwangen) nach Venedig, und als diese
Stadt sich den päpstlichen Bann zugezogen hatte (wegen der Eroberung
Ferrara's), ward der Hauptsitz nach Marienburg verlegt (Wz)-
Diese Ritterorden trugen wesentlich dazu bei, den Formen des Adels eine
größere Festigkeit zu geben, sie waren die Veranlassung zur Stiftung anderer Ritter-
orden in Europa und vertraten in Palästina die Stelle stehender Truppen.
8- 27.
Das deutsche Reich unter Lothar Ni., dem Sachsen, 1125 — 1137.
Nach Heinrich's V. Tode erwartete sein Neffe, Herzog Friedrich
von Schwaben, die Krone; aber der Erzbischof von Mainz, welcher
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Saladin Friedrich_von_Schwaben Friedrich Hermann_von_Salza Friedrich_Ii Friedrich Hermann_von_Salza Konrad_von_Masovien Konrad Konrad_von_Feuchtwangen Konrad Lothar_Ni Friedrich
von_Schwaben Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Italien Ungarn Niederlanden Deutschland Venedig Marienburg Europa Palästina Sachsen Mainz
60 Geographische Nrbersicht von Europa im Zeitalter der Kreuzjüge.
13) Preußen.
14) Rußland unter der Oberherrschaft des Großfürsten von
Kijow.
15) Ungarn hatte sich durch Eroberung von Croatien, Dal-
matien und Bosnien bedeutend vergrößert.
16) Die Cumanen hatten die Wohnsitze der Petschenegcn im
südlichen Rußland eingenommen.
17) Ein neues Bulgarisches Reich zwischen Donau und
Hämus (seit 1186).
18) Das byzantinische Reich hatte, durch das Vordringender
türkischen Völker, außerhalb Europa nur noch den westlichen und
nordwestlichen Theil von Kleinasten behalten. Serbien war unter
einheimischen Fürsten meist abhängig von Byzanz.
§. 26.
Die Kreuzzüge. 1096—1276.
Sobald das Christenthunl sich über die Grenzen Palästina's
hinaus verbreitet hatte, wallfahrteten die Christen ans andern Pro-
vinzen des römischen Reiches nach Jerusalem zum heiligen Grabe,
neben welchem Constantin der Große eine prachtvolle Kirche erbaut
hatte. Diese Wallfahrten, begünstigt durch die gastfreie Aufnahme
der Pilger und den Handel nach dem Orient, wurden immer häufiger
und dauerten auch nach derleroberung Jerusalems durch die Araber
(ßäß) ungehindert fort. Seitdem aber Palästina unter die Herr-
schaft der Khalifen ans dem Hanse der Fatimiden, und noch mehr,
als cs unter die der Seldschnken gekonuuen war, begannen die Miß-
handlungen der Christen im Morgenlande und die Türken erhoben
von den Pilgern eine Abgabe für den Besuch Jerusalems. Dennoch
ließen die Wallfahrten nicht nach, und der Gedanke, Palästina
wieder zu einem christlichen Reiche zu machen, ward überall rege.
Der erste Kreuzzug 1096 —1100.
Die bittersten Klagen der morgenländischen Christen kamen nach
Europa. Insbesondere forderte der Einsiedler Peter von Amiens,
nach seiner Rückkehr aus Jerusalem, -in Italien, Frankreich und
Burgund, durch die Schilderung jener Leiden, und der Papst Ur-
ban Ii. auf der Kirchenvcrsammlung zu Clermont durch eine begei-
sternde Rede zur Befreiung Jerusalenls auf. Im Frühjahr 1096
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Kijow Constantin Peter_von_Amiens
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ungarn Bosnien Donau Europa Serbien Byzanz Jerusalem Jerusalems Palästina Europa Jerusalem Italien Frankreich Burgund Clermont
449
Urheber der ungeheuren Völkerwanderung war Temudschin (geb.
1154). Er hatte sich durch Tapferkeit und Entschlossenheit empor-
gearbeitet und war auf einer feierlichen Versammlung aller mon-
golischen Stammhäupter zum Großkhan aller mongolischen Horden
unter dem Titel Dschingiskhan ernannt worden (1206). Ein
prophetischer Priester oder Schamaue hatte verkündet, daß Te-
mudschin von der Gottheit zum Herrn der Welt berufen sei. Un-
ter Temudschin's Anführung brachen die wilden Horden hervor aus
den Steppen der Mongolei, erstürmten die große Mauer, welche
sich an der Nordgrenze China's hinzieht, und unterwarfen sich das
nördliche China. Dann wandte sich Dschingiskhan nach dem We-
sten, gegen Mohammed, den Sultan der Chowaresmier, der
vom kaspischen Meere bis nach Indien herrschte. Die rohen Mon-
golen wütheten mit unaussprechlicher Grausamkeit,- die blühenden
Städte von Khorasan und Chowaresmien, Bochara, Samarkand
und viele andere gingen in Rauch auf; die Einwohner wurden zu vie-
len Tausenden erschlagen oder in die Sklaverei geschleppt. „Weder
die älteren Zeiten des Islam, sagt der arabische Geschichtschreiber
Abulfeda, noch unsere Tage bieten ein Beispiel von gleicher Wildheit
und Grausamkeit dar." Der Sultan Mohammed starb auf der Flucht;
sein Sohn Dschelaleddin Mankberni leistete den tapferstenwi-
derstand, bald an den Ufern des Indus, bald in den Bergen Jran's,
bis er 1231 erschlagen wurde. Dschingiskhan selbst hatte sich un-
terdessen wieder nach China gewandt und war 1227 gestorben, als
er den noch unbezwungenen Theil von China unterwerfen wollte.
Er hatte sein Reich in einem schriftlichen Testament unter seine
Söhne vertheilt und seinen Sohn Octai zum Großkhan ernannt.
Unter Octai wurden die Eroberungen fortgesetzt. Ein älterer Bru-
der Tschutschi hatte die Länder nördlich vom schwarzen Meere
erobert und die russischen Fürsten besiegt, war aber bereits vor sei-
nem Vater gestorben. Tschutschi's Sohn Batu erhielt das soge-
nannte Kaptschak, die Gegenden um Astrachan und Oreuburg und
vollendete bis 1240 die Unterwerfung der russischen Fürsten. Von
Rußland zogen Mongolen nach Polen und Ungarn. Polen,
welches seit hundert Jahren in eine große Zahl von Fürstenthü-
mern zerfallen war, wurde furchtbar verwüstet. Als die Mongolen
von Polen her in Schlesien eindrangen, stellte sich ihnen der
Herzog Heinrich von Niederschlesien mit einem Heere von
ohngefähr 30,000 Mann entgegen. Zwar verloren die Christen
trotz ihres tapferen Kampfes die Schlacht, welche sie am 9. April
1241 auf der Ebene Wahl statt bei Liegnitz den ihnen an Zahl
weit überlegenen Mongolen lieferten; aber diese erlitten einen so
bedeutenden Verlust, daß sie die Richtung gegen Deutschland aufga-
den und durch Böhmen und Mähren zu den unter Batu in Ungarn
hausenden Schaaren zogen. Der Tod des Großkhans Octai bewog
Batu seine Schaaren nach Osten zurückzuführen. Die Mongolen
dehnten ihre Eroberungen noch über einen Theil des westlichen
Asiens und über ganz China aus. Dem Khalifat der Abbas-
siden zu Bagdad wurde ein Ende gemacht und damit der letzte
Rest der geistlichen Oberherrschaft über die mohammedanische Welt
vernichtet. Bagdad wurde erstürmt; Wälle, Thürme und Thore
29
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Mohammed Abulfeda Mohammed Dschelaleddin_Mankberni Dschingiskhan Heinrich_von_Niederschlesien Heinrich Großkhans_Octai
Extrahierte Ortsnamen: Mongolei China Indien Bochara Samarkand China China Astrachan Oreuburg Polen Ungarn Polen Polen Schlesien Liegnitz Deutschland Ungarn Asiens China Bagdad Bagdad
86
Dritter Krcuzzug. Der deutsche Orden.
Diese wurde von den beiden Königen, welche inzwischen zur See an-
gekommen wareit, durch Capitulation eingenommen, wobei sich Richard
durch Beschimpsnng der deutschen Fahne mit Herzog Leopold Vi.
von Oestreich entzweite. Da Philipp und Richard sich sowohl über
die Theilung des Eroberten als über die Fortsetzung des Krieges
nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war, nach
Frankreich zurück, aber auch Richard sah sich schon im folgenden
Jahre durch die große Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer, und
durch die Nachricht, daß Philipp seinem Versprechen zuwider die
englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genöthigt, einen Waffen-
stillstand niit Saladin zu schließen, demzufolge den Christen die Küste
von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch der h. Oer-
ter gestattet ward. Auf der Rückkehr aus Palästina litt er Schiff-
bruch, und als er verkleidet durch Oesterreich seinen Weg nehmen
wollte, ward er von Herzog Leopold Vi. gefangen, dem Kaiser Hein-
rich Vi. ausgeliefert und erst nach 2 Jahren gegen 150,000 Mark
Silbers freigegeben.
Der deutsche Orden *) ging hervor ans der Brüderschaft
eines (seit 1128 bestehenden) deutschen Hospitals in Jerusalem für
die Pflege deutscher Pilger, in welche auch deutsche Ritter eingetreten
waren. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) verließ
dieser Brüderverein die heilige Stadt und begab sich in das Lager
der Kreuzfahrer vor Akkon, um dort seinen Beruf fortzusetzen. Der
Hohenstanfe, Herzog Friedrich von Schwaben, erhob diesen Verein
zu einem Orden, der, wie die schon während des ersten Kreuzzuges
entstandenen Hospitaliter oder Johanniter, die Krankenpflege und
den Kampf wider die Feinde des christlichen Glaubens vereinigte.
Das (1191) eroberte Akkon ward der erste Hauptsitz des Ordens
und seines Meisters (später Hochmeister). Schon unter dem vierten
Hochmeister, Hermann von Salza, der vom Kaiser Friedrich Ii. zum
deutschen Reichsfürsten erhoben wurde, hatte der Orden zahlreiche
Güter, Besitzungen, und Privilegien im Morgen- und Abendland, in
Italien, Ungarn, den Niederlanden, besonders aber in Deutschland.
Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge
bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christlichen
Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das An-
erbieten des Herzogs Konrad von Masovien, zur Sicherung seines
*) S. mein deutsches Lesebuch für mittlere Klassen S. 136 (2. Aufl.).
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_Vi Leopold Oestreich Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Leopold_Vi Leopold Saladin Friedrich_von_Schwaben Friedrich Hermann_von_Salza Friedrich_Ii Friedrich Hermann_von_Salza Konrad_von_Masovien Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Joppe Palästina Oesterreich Jerusalem Jerusalems Akkon Akkon Italien Ungarn Niederlanden Deutschland
84
Staat der Assassi neu (eigentlich Hascht schien nach dem berauschenden Getränke Haschi^scha), welchen der Sohn eines israelitischen Lehrers, Hassan, 1090 auf derbergseste Al am n't in Persien gegründet hatte (daher sein Beiname ^>cheik al Dschebel d.i. der Herr des Gebirges oder der Alte vom Berge) zu einer Macht, die weithin Schrecken verbreitete.
Demch alifate der Abbasid en machten 1258 die Mongolen ein Ende, indem sie das den Chalisen gebliebene Bagdad zerstörten, den Chalisen Mansnr Mosta^nser töteten und unter den Einwohnern ein furchtbares Blutbad anrichteten (s. S. 85). Der dem Blutbade entronnene Prinz Hakim ließ sich in Ägypten nieder, wo seine Nachkommen ihre geistliche Gewalt übten, bis dieses Land (1517) durch die Türken erobert wurde.
Die Dynastie der Fatimiden in Ägypten war 1171 durch den Fürsten Nnreddi'n von Aleppo gestürzt, die der Almorawiden (Morabethen) in Marokko 1130 durch die ebenfalls in Afrika heimischen Almohaden vertrieben worden, deren Herrschaft 1273 durch Sanchoiv, den Sohn Alfons X von Kastilien, vernichtet wurde. Die neu auftauchenden Dynastien der Abuhaffier, Meriniden und Z ianiden nahmen den größeren Teil Nordafrika's in Besitz.
§ 31. Das Weich der Mongolen von seiner Gründung bis zum Jode des Großkhans Ku'ölai, 1195—1294.
pie mit den Hunnen verwandten Mongolen, welche in der Hochebene Centralasiens zerstreut lebten, wurden 1195 durch Te. mu'dschut, einen ihrer vielen Häuptlinge, zu einem Ganzen vereinigt. Temudschiu, 1206 auf einer großen Versammlung der Häuptlinge zum Tschingis-Kha n (Großkhan) erhoben, eroberte 1215 Pecking, vertrieb dann die türkischen Choware^smier ans ihrer Heimat Chora^san, plünderte die persische Stadt Herat und verwüstete die Tatar ei (Bokha^ra und Samarkand), während sein ältester Sohn, Tuschi, das Kaptschak (zwischen Wolga und Aralsee) eroberte und die Po'io'tozer (ein Volk im südlichen Rußland) und die Nüssen (letztere anderkalka) besiegte. Nach Temudschius Tod (f 1227) folgte als Großkhan nicht des vor dem Vater.verstorbenen Tuschi Sohn B atn, sondern Temndschins zweiter Sohn, Okta'i (1227—1241), welcher seine Brüder Dschagata'i und Tuli, sowie seinen Neffen Batn als Khane anerkennen mußte.
Während Dschagata^i und Tnli die Eroberungen in Asien fortsetzten, brach Bat u, dem das Kaptschak zugefallen war, gegen Europa auf, braug durch das östliche und sübliche Rnßlanb, verbrannte Moskwa (Moskau) und Wladimir, zerstörte Kiew, schlug die Polen bei Krakau imb nahm selbst von Ungarn Besitz, besten König Bel a Iv bei Moh 11241 eine schwere Niederlage erlitt. Ein anderer Teil der Mongolen, welcher auf Batu's Befehl von Polen aus nach Niederschlesien vorgedrungen war, siegte 1241 bei Wahlstadt über den Herzog Heinrich Ii den Frommen, der im Kampfe fiel, und wandte sich, dem herannahenden Böhmenkönig Wenzel ausweichend, durch das südliche Mähren nach
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Hassan Hakim Alfons_X_von_Kastilien Heinrich_Ii Heinrich Böhmenkönig_Wenzel
Extrahierte Ortsnamen: Persien Bagdad Aleppo Marokko Afrika Herat Bokha^ra Samarkand Asien Europa Moskau Kiew Polen Krakau Ungarn Polen Niederschlesien